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Band 1 Hildegard Neuhauser Musikpflege in Bergisch Gladbach im 19. Jahrhundert - die Unternehmerin Maria Zanders und der Komponist Max Bruch Inhalt: Die vorliegende Studie stellt die Entwicklung einer in der Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzenden Musikkultur in Bergisch Gladbach dar, die bis in die Gegenwart fortwirkt. Protagonisten dieser recht bald Aufsehen erregenden Kulturarbeit waren drei Persönlichkeiten, deren Namen nicht nur im regionalen Umfeld der Stadt Bergisch Gladbach, sondern über die Landesgrenzen hinaus Klang und Bedeutung hatten: Gemeint sind das Unternehmerehepaar Richard und Maria Zanders, das ein Unternehmen der Papierindustrie mit Weltgeltung aufbaute sowie Max Bruch, der im 19. Jahrhundert als Komponist und Dirigent große Erfolge in Europa und sogar in Amerika feiern konnte. Ausgehend von der Entwicklung der Stadt Bergisch Gladbach im Allgemeinen wird die bis in die Gegenwart hineinreichende Wirkung aufkeimender musischer Bestrebungen im Besonderen dargestellt, die von Maria Zanders nach dem frühen Tod ihres Gatten im Wesentlichen allein erzielt wurde; ihre Bemühungen galten nicht nur der Restaurierung des Altenberger Doms, sondern auch und vor allem dem Aufbau des Chorwesens, der u. a. in die Gründung des Cäcilienchores im Jahre 1885 mündete heute Chorgemeinschaft Zanders Bergisch Gladbach). Dessen Geschichte bis hin zu einem heute renommierten Klangkörper wird ebenso aufgezeigt wie die Bedeutung der Zanders-Nachfolger als Bewahrer des Erbes. Eng verflochten mit dieser Entwicklung ist Max Bruch, für den der auf einer waldreichen Höhe von Bergisch Gladbach gelegene Igeler Hof über einen Zeitraum von einem halben Jahrhundert Wirkungsstätte und Quell der Inspiration war. Hier schuf er größere und kleinere Werke für Aufführungen wie auch für das alltägliche Musizieren im Hause Zanders. Folgerichtig widmet die Autorin den beiden Zentralfiguren dieser Studie, Max Bruch und Maria Zanders, nicht nur eigene Kapitel, sondern arbeitet auch deren Bedeutung für die Musikentwicklung in Bergisch Gladbach und die vielen Facetten ihrer Freundschaft heraus. Dabei bleiben die kulturhistorischen Betrachtungen nicht auf das Tal des kleinen Baches Strunde beschränkt, sondern werden in den Kontext des Musiklebens im Rheinland gestellt. In dem von wissenschaftlichen Zielsetzungen ausgehenden Buch wird der geistesgeschichtliche, wirtschaftliche, politische und kulturelle Hintergrund der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts so plausibel dargestellt, das es nicht nur für stadt- und kulturgeschichtlich interessierte Leser jedweder Couleur eine aufschlussreiche Lektüre darstellt, sondern zugleich ein Spiegel dieser Zeit ist. Die Bewunderung für die beiden Protagonisten Maria Zanders und Max Bruch, die sich bei der Autorin aufgrund ihrer Recherchen herausbildete, ist wohltuend temperiert und überträgt sich auf den Leser. Die kritische Darstellung regt zu weiteren Forschungen an; Bilder, Autographe und andere Originaldokumente runden das Buch zu einer insgesamt erfreulichen Lektüre ab. 196 Seiten, 6 Abbildungen ISBN 978-3-929379-19-9 Erscheinungsjahr 2004 Preis: 26 € Rezension: In dem von wissenschaftlichen Zielsetzungen ausgehenden Buch wird der geistesgeschichtliche, wirtschaftliche, politische und kulturelle Hintergrund der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts so plausibel dargestellt, dass es nicht nur stadt- und kulturgeschichtlich interessierte Leser jedweder Couleur eine aufschlussreiche Lektüre darstellt, sondern zugleich ein Spiegel dieser Zeit ist. […] Die kritische Darstellung regt zu weiteren Forschungen an; Bilder, Autographe und andere Originaldokumente runden das Buch zu einer insgesamt erfreulichen Lektüre. (NMZ DTKV Nordrhein-Westfalen, 2/2005) Bericht 1: Eine der überregional bekanntesten Frauen aus Hückeswagen war Maria Zanders. […] Sie verließ ihr Elternhaus schon in jungen Jahren. Ihre Erziehung genoss sie in einem ‚vornehmen Pensionat' in Düsseldorf, wie Hildegard Neuhauser auf Seite 50 ihres Buches schreibt. Mit 18 heiratete sie den zwölf Jahre älteren Fabrikanten Carl Richard Zanders. 1870 verlor sie ihren Mann, der nach einer kurzen tückischen Erkrankung in Folge einer schweren Erkältung starb. ‚Als junge Witwe von 31 Jahren mit drei kleinen Kindern […] türmten sich vor Maria Zanders die Aufgabe, mit dem Besitz von zwei Papiermühlen sich selbst, ihren Kindern und etwa 500 Arbeitern nebst deren Familien die Lebensgrundlage zu erhalten', schreibt die Autorin in ihrem Werk. […] Doch neben der Arbeit als Unternehmerin hatte Maria Zanders eine weitere große Leidenschaft: die Kunst. […] So gründete sie 1885 in Bergisch Gladbach den ‚Cäcilien-chor', ein Jahr zuvor hatte sie den Anstoß zur Gründung des Altenberger Dom-Vereins gegeben. Darüber hinaus unterstützte und förderte die Fabrikantenwitwe viele Künstlerinnen und Künstler aus der gesamten Region. [...] Das Buch von Hildegard Neuhauser […] ist ein interessantes Werk. (Hückeswagener Zeitung vom 3. Dez. 2004) Bericht 2: Die vorliegende Studie stellt die Entwicklung einer in der Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzenden Musikkultur in Bergisch Gladbach dar, die bis in die Gegenwart fortwirkt. Ausgehend von der Entwicklung der Stadt Bergisch Gladbach im Allgemeinen wird bis in die Gegenwart hineinreichende Wirkung aufkeimender musischer Bestrebungen im Besonderen dargestellt, die von Maria Zanders erzielt wurde. Eng verflochten mit dieser Entwicklung ist Max Bruch. In dem Buch wird der geistesgeschichtliche, wirtschaftliche, politische und kulturelle Hintergrund der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts plausibel dargestellt. (Bergisches Sonntagsblatt vom 4. Dez. 2004) Bericht 3: Es war schon lange fällig, ein Buch über Maria Zanders und Max Bruch zu schreiben. […] Der Komponist Max Bruch (1838-1920) als solcher war nie vergessen, gerade sein 1. Violinkonzert erfreut sich seit seiner Uraufführung ständiger Beliebtheit. Vor wenigen Jahren hatte Christopher Fifield eine umfassende Würdigung Bruchs vorgelegt, in der auch die Jahre in Gladbach die nötige Beachtung fanden. Doch zu der faszinierenden Persönlichkeit Maria Zanders (1839-1904) hatte es seit dem Buch von Anna Caspary (1929) keine wesentliche Ergänzung gegeben. Mit dem Buch von Hildegard Neuhauser wird nun ein Teil der Stadtgeschichte Gladbachs und der Geschichte der Familie Zanders öffentlich. Dass mit beiden Persönlichkeiten zusammen die Kultur in Bergisch Gladbach […] einer neueren Wertung unterzogen werden, ist an sich schon erfreulich. […] Für eine Arbeit mit wissenschaftlichem Anspruch ist der fast anmerkungsfreie Band erfreulich lesbar und gut bebildert. (Kölner Stadt-Anzeiger vom 6. Dez. 2004) Bericht 4: Die Autorin bettet ihr Thema ein in die pädagogischen, konfessionellen und musiktheoretischen Auseinandersetzungen der Zeit ebenso wie in die Familiengeschichte. Detailreich schildert sie, wie Literatur, Musik und musische Aktivität den Alltag in der Fabrikantenvilla prägten und von dort in das gesamte Gemeinwesen ausstrahlten. Am 6. Dezember jährte sich der Todestag von Maria Zanders zum 100. Mal und immer noch sind die Spuren ihres Wirkens lebendig: Nicht nur die Chorgemeinschaft und der Altenberger Dom-Verein prosperieren, auch das benachbarte Bürgerhaus Bergischer Löwe führt die Tradition des nach ihr benannten Mariensaals weiter, der einst erbaut wurde, um dem Cäcilienchor einen angemessenen Raum für Konzerte zu bieten. Der gebürtige Kölner Max Bruch hat ihm als ‚Gladbacher Gürzenich' seine Referenz erwiesen. (Bergische Landeszeitung vom 29. Dez. 2004) Bericht 5: Im 19. Jahrhundert begann im deutschen Sprachraum die Entwicklung einer Bürgerkultur nicht nur in den großen Städten, sondern auch in kleineren Ortschaften, sofern dort Voraussetzungen vorhanden waren, die eine solche Entwicklung ermöglichten. In erster Linie waren es herausragende, gebildete Persönlichkeiten, die bereit und in der Lage waren, sich für kulturelle Belange zu engagieren und diese lebenslang tatkräftig förderten. Bergisch Gladbach ist hierfür ein gutes Beispiel. Die Freundschaft zwischen der Unternehmerin Maria Zanders und dem Komponisten Max Bruch war der Motor für eine bis heute fortdauernde musikalische Kultur an der Strunde. Die Autorin Hildegard Neuhauser erarbeitet in ihrem Buch das Wirken dieser Persönlichkeiten für die Stadt und die Region. Neben der Musikpflege werden die für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts relevanten Themen der Wirtschafts-, Sozial- und Religionsgeschichte einbezogen. (Franzz - Der Bewegungsmelder in Rhein-Berg, Ausgabe Juni 2005) |