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Band 5

Markus Hebsacker
Musikschulen in der Sackgasse?
Über Schwierigkeiten und Chancen eines Problemfalls kommunaler Kulturpolitik

Inhalt:
Kommunale Kulturinstitutionen prägen und spiegeln gesellschaftliche Identität und sind aus dem städtischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Dennoch führt eine grundlegend veränderte Finanzsituation der bundesdeutschen Kommunen dazu, dass viele Einrichtungen wenn nicht geschlossen, so doch in ihrer Existenz in Frage gestellt werden.
Auch die öffentlichen Musikschulen, in der Regel im Verband der Musikschulen organisiert, befinden sich im Blickfeld kommunaler Finanzpolitiker. Hohe Kosten bei vergleichsweise wenigen "Kunden", machen die "Jüngste" im Bunde der Kulturinstitutionen zum attraktiven Ziel für Kämmerer. Aufgrund dieser Entwicklung setzt sich immer mehr der Gedanke durch, dass langfristige Handlungsspielräume nur mit einer inhaltlichen Neuausrichtung zu erreichen sind.
Das vorliegende Buch stellt die Musikschule als Einrichtung in den Kontext kommunaler Kulturpolitik und analysiert, wie diese sich im Spannungsfeld von Aufgabenstellung und Aufgabenbewältigung darstellt. Im Zentrum stehen Überlegungen, welche Mittel und Wege der Kulturpolitik zur Verfügung stehen, um dem Musikschulwesen langfristig Perspektiven zu sichern. Dabei kommt der Einrichtung lokaler Netzwerke und der Kooperation aller musikerzieherischen Kräfte eine besondere Bedeutung zu.


145 Seiten, 3 Graphiken, zahlreiche Tabellen
ISBN 978-3-929379-10-5
Erscheinungsjahr 2004
Preis: 18 €

Rezension 1:
In den zentralen Abschnitten der jetzt vorliegenden Arbeit entwickelt der Autor Ansätze und Perspektiven für eine Neugestaltung der musisch-kulturellen Bildung in Deutschland, insbesondere unter Einbeziehung von freiberuflichen Musiklehrern, Kunstschulen und Musikschulen mit weiterentwickelten Zielsetzungen. […] Die finanziellen Auswirkungen, Chancen und Risiken bedürfen aber noch weiterer Untersuchungen. Das ändert aber nichts an dem Umstand, dass die Arbeit für Kulturpolitiker/-innen, Kulturdezernenten/-innen und Musikschulleiter/-innen ein wichtiges Grundlagenwerk darstellt. (Mitteilungen des Deutschen Städtetags vom 2. März 2004)

Rezension 2:
Seit Jahren stecken viele Musikschulen des VDM in einer schwelenden finanziellen Krise, die sich heuer in Baden-Württemberg noch weiter zuspitzt, nachdem die Zuschüsse auf das gesetzliche Minimum zurückgefahren wurden. […] Markus Hebsacker beschreibt in seinem fast 150 Seiten umfassenden Buch Aufbau, Organisation und Finanzierung öffentlicher Musikschulen, betrachtet sie im Zusammenhang der Kulturpolitik, vergleicht sie mit anderen Bildungseinrichtungen wie Volkshochschulen, Bibliotheken, Museen und Theater und zeigt am Schluß Perspektiven der Neugestaltung musisch kultureller Bildung auf. Wenngleich die Vergleichsdaten untereinander etwas heterogen, lückenhaft und nicht immer kohärent sind, beschreibt der Autor treffend das Problem ‚Musikschule' in der kommunalen Bildungspolitik und zeigt die historischen und strukturellen Gründe hierfür auf. Seine Schlußfolgerungen sind stringent und der Lösungsansatz, den er bietet, ist zwar nicht nach jedermanns Geschmack, doch mit Perspektive. innerhalb eines Netzwerkes mit allen musisch-kulturellen Kräften vor Ort'. […] Diese Arbeit sei nicht nur Leitungskräften leidender Musikschulen, sondern allen Musik(schul)pädagogen und auch Kulturpolitikern empfohlen. Sie bietet eine gute Basis, um einen Weg aus der Sackgasse zu suchen. (NMZ DTKV Baden-Württemberg 3/2004)

Rezension 3:
In einer Zeit, in der es knallhart um die Verteilung von Steuermitteln geht, muss auch eine öffentlich geförderte Musikschule selbstverständlich beweisen, dass sie die zur Verfügung stehenden Mittel optimal einsetzt. […] Wir alle, die für die musikalische Bildung unserer Kinder Verantwortung tragen, stehen im Augenblick großen gesellschaftlichen Veränderungen gegenüber. Wir müssen uns in die Diskussion einbringen, wie die musische Bildung und guter Instrumentalunterricht im Zeitalter der verlässlichen Grundschule, der Ganztagsschule und des G 8 gewährleistet bleiben kann. Hier bedarf es eines breiten gesellschaftlichen Schulterschlusses aller am Prozess Beteiligten, um bei Politikern, Eltern und auch in den öffentlichen Schulen die notwendige Sensibilität zu fördern. (NMZ DTKV Dezember 2004/Januar 2005)