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Band 7

Ulrich Mazurowicz
Gegenstände des Musiklernens und Methoden des Musiklehrens
Ein Leitfaden für das Studium der Musikpädagogik und zur Prüfungsvorbereitung (= Musikpädagogisches Grundwissen, Band 1). In memoriam Sigrid Abel-Struth (1924-1987)

Inhalt:
Die Gegenstände des Musiklernens gehören zu den ureigensten Aufgaben des Musikunterrichts, sei es im freiberuflichen Bereich oder in dem der allgemeinbildenden Schulen. Es ist daher sinnvoll für Lehramtsstudierende aller Schularten, für Studenten, die den Bachelor-/Masterstudiengang absolvieren sowie für Studierende der Instrumental- und Gesangspädagogik (IGP, früher SMP) diese Gegenstände genauer zu studieren und tiefer zu reflektieren. Im ersten Teil des vorliegenden Leitfadens geschieht dies an den Gegenständen Singen (unter stimmbildnerischen Aspekten), Instrumentalspiel, Musiktheorie, Hören im Musikunterricht, Improvisation und Einübung ins Musikleben. Die Überlegungen dieser sechs Kapitel folgen alle einem einheitlichen Grundmuster, indem bei jedem Unterrichtsgegenstand hinterfragt wird, welche Inhalte wie vermittelt werden sollen.
Der zweite Teil des Buches untersucht fünf etablierte Methodenkonzepte zu Themen des Musikunterrichts an allgemeinbildenden Schulen in ähnlicher Gedankenführung: Es handelt sich dabei um den frühen musikalischen Beginn, das Musizieren in der Klasse, das Keyboard im Musikunterricht, populäre Musik im Unterricht und das Komponisten-Portrait. Über allgemeine Überlegungen hinaus wird dieses am Beispiel der beiden Komponisten Claudio Monteverdi und Paul Hindemith näher ausgeführt.
Im dritten Großkapitel geht es um den pädagogischen Umgang mit Musik. Die Musikpädagogin Sigrid Abel-Struth, der diese Schrift zum Andenken gewidmet ist, mahnte in diesem Zusammenhang an, dass die gegenwärtigen Phänomene menschlichen Umgangs mit Musik zu pädagogischen Reaktionen geführt hätten, die nicht nur immer vielfältiger, sondern auch widersprüchlich und gegensätzlich wurden. Solch kritische Einlassungen können vielleicht mit folgenden Stichworten einer Lösung zugeführt werden: innerer Lehrplan, Fundamentum und Additum und das exemplarische Prinzip. Mit anderen Worten: Was ist im Musikunterricht als tragfähige Grundlage unabdingbar notwendig und was als Ergänzung oder "schmückendes Beiwerk" anzusehen?
In diesem Buch finden sich keine direkten Antworten auf diese Fragen, sozusagen als Anpreisung von Rezepten für einen erfolgreichen Musikunterricht. Vielmehr werden sie in dem Sinne eingehend reflektiert, dass die Leser durch ihre Lektüre Planungs- und Entscheidungskompetenz erwerben und so später in konkreten Situa-tionen der Musikvermittlung selbständig urteilen und handeln können.

178 Seiten
ISBN 978-3-929379-13-6
Erscheinungsjahr 2005
Preis: 22 €

Rezension 1:
[Das Buch] zeichnet sich durch eine übersichtliche Bestandsaufnahme zur musikalischen Ausbildung aus, die nicht nur für Studierende der Musikpädagogik, sondern auch für bereits Lehrende wertvoll ist. Erfreulich sind daneben der angenehm zu lesende Stil der Darstellung sowie das umfassende Literaturverzeichnis, das auf die einschlägige Literatur zum Themenbereich hinweist. […] Für die Zielgruppe des Buches hilfreich ist das Abwägen von Vor- und Nachteilen einzelner Methoden sowie ihrer Abhängigkeit von den jeweiligen Gegebenheiten. […] Im Mittelpunkt steht also das erfahrbar Machen von Musik und das Verstehen der Zusammenhänge. (MAINZ. Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte 1/2006)

Rezension 2:
Mazurowicz plädiert für "Erwerb und Entwickeln bzw. Fördern von Höraufmerksamkeit, isochrone Synchronisation, melodisches, harmonisches und rhythmisches Vorstellungsvermögen und feinmotorische Fähigkeiten und Fertigkeiten" als musikalisches Fundament und fordert "Informationen zu vernetzen" und "etwas Begonnenes vollständig abzuschließen". […] Musikunterricht ist das Ergebnis der Wechselbeziehungen zwischen Musik-Lernen und Musik-Lehren. Die Musikpädagogik sollte nicht nur Erkenntnisse und Einsichten im pädagogischen Umgang mit Musik gewinnen, sondern auch Hilfen und Handlungsanleitungen für den Unterricht geben. Wünschenswert wäre eine über alle Institutionen (Kindergärten, Musikschulen, Schulen, Hochschulen) hinweg koordinierte und vernetzte Musikausbildung für Kinder mit der Möglichkeit zur Kooperation und sinnvollen Verteilung des Lehrstoffs sowie die Anerkennung und Integration von Musik als allgemein bildend und fördernd auf vielen Gebieten unseres Lebens. (NMZ DTKV Baden Württemberg 12/2007)

(Üben & Musizieren 4/2007)