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Musikpädagogik
Reihe "PianoPädagogik"



begründet von Ludwig Striegel, ab Band 8
herausgegeben von Linde Großmann und Ulrich Mahlert

Band 4

Frieda Loebenstein
Klavierpädagogik
Revidierte Neuausgabe der 2. und 3. Auflage von 1960 und 1974.
Mit einem Vorwort von Ludwig Striegel. (= Grundlegende Beiträge von Frauen für die Klavierpädagogik, Band 1)


Inhalt: Das vorliegende Buch entstand aus dem Gedanken heraus, dass eine Schrift, die über Jahrzehnte zum festen Kanon des Methodikunterrichts für die Klavierlehrerausbildung an Musikhochschulen gehörte und gehört, in einer revidierten Ausgabe für alte und neue Leserkreise interessant sein kann: Dies sind zum einen diejenigen, die das Buch entweder nur als Bibliotheksexemplar kennen oder sogar besitzen und nunmehr nach einer Ausgabe greifen möchten, in der die ansprechend groß gesetzten, insgesamt 143 Notenbeispiele, angenehm am Klavier durchspielbar sind. Zum anderen sind es jüngere Klavierlehrer, die den umfassenden Ansatz Frieda Loebensteins goutieren.

Dessen Modernität besteht u. a. darin, dass nicht allein die Reproduktion auskomponierter Werke Gegenstand des Klavierunterrichts sein soll, die Improvisation vielmehr ganz selbstverständlich dazugehört. Reproduktion und Produktion basieren aber gleichermaßen auf einem tieferen Verständnis für Musik und haben daher die gleichen Wurzeln. In diesem Sinne folgerichtig ist das Buch so aufgebaut, dass Loebenstein von der allgemeinen Musiklehre zur Harmonielehre fortschreitet und von der gebundenen zur freien Improvisation vorstößt. Die eigentlich pianistische Unterweisung arbeitet Loebenstein an Meisterwerken der Klavierliteratur ab, die den Blick für Größe in der Musik wecken sollen. Hinweise zum Einüben von Klaviermusik, zum Vom-Blatt-Spiel, zum Auswendiglernen und zum Fingersatz runden das Buch ab.

Die Haltung gegenüber dem Klavierunterricht als Musikvermittlung vor allen technischen Fragen, die Betonung eigener Kreativität gegenüber gedankenlosem Üben von vorgegebenen Mustern, die Ideen gemeinschaftlichen Lernens sind heute Gemeingut einer fortschrittlichen Musikpädagogik. Auf diesem Hintergrund will die "Klavierpädagogik" einladen zum Lesen, Entdecken und Erproben.

195 Seiten, 143 Notenbeispiele

ISBN 978-3-929379-26-6
Erscheinungsjahr 2010
Preis: 29 €

Rezension 1:

Frieda Loebenstein (1888-1968) ist Pionierin der Klavierpädagogik. Ihr Ansatz kann aus heutiger Sicht als innovativ angesehen werden: Mehrdimensionalität in den Zielen, Inhalten und Methoden der Vermittlung; ein Lernen und Lehren, welches multisensoriell, anschaulich und lebensnah angelegt ist, weil es auf einem sinnlichen und körperlichen Verständnis von Musik und Bewegung, vielfältigen Übemethoden und der Vermittlung von Musik als interaktives Kommunikationsmedium sowie Fantasie im gestalterischen Umgang mit musikalischen Bausteinen basiert. [...] Möge die revidierte Neuauflage des Buchs viele interessierte LeserInnen finden und letztendlich zu einer verstärkten wissenschaftlichen, künstlerischen und pädagogischen Auseinandersetzung mit dem umfassenden klavierdidaktischen Ansatz Loebensteins beitragen. (Üben & Musizieren 4/2011)

Rezension 2:

Was schon beim bloßen Durchblättern auffällt, sind die groß gesetzten Musikbeispiele, die einem gewissermaßen ins Auge springen. Diese sinnliche Plastizität und Klarheit ist auch ein wichtiger Aspekt von Frieda Loebensteins pädagogischem Ansatz, der [...] letztlich auf die Entwicklung des ganzen Menschen zielt. [...] Bemerkenswerterweise misst Loebenstein der Improvisation einen hohen Stellenwert zu und fordert den Studenten beständig auf, den neuen Stoff im improvisatorischen Spiel zu erproben. [...] Als frühes Dokument einer reformierten Klavierpädagogik, deren Ideen bis heute nachwirken, ist Frieda Loebensteins Buch […] wertvoll und lesenswert. (PianoNews 2/2012)